Dringende Dachsanierung: Historischer Flugsteig in Gefahr

Der Flughafen Tempelhof steht vor einer dringenden Sanierung seines historischen Flugsteigdachs auf der dem Feld zugewandten Seite in den Gebäudebereichen A1 und A2. Nach vielen Jahren der Nutzung, sind die Auswirkungen auf die Statik mittlerweile gravierend und könnten zu erheblichen Sicherheitsrisiken sowie finanziellen Belastungen führen.

Das Dach des Flughafens Tempelhof muss im Bereich der imposanten, freischwebenden Stahl-Kragkonstruktion auf der Luftseite (mehr zur NS-Architektur), der dem Tempelhofer Feld zugewandten Seite dringend saniert werden, um die weitere Nutzung des Gebäudes zu sichern. Dieser Bereich des 1,2 Kilometer langen Daches ist besonders stark geschädigt und bedroht. Nicht nur die historische Bausubstanz, sondern auch die Standsicherheit des gesamten Gebäudeteils bedarf daher der Sanierung und Wiederherstellung.

Die Dachabdichtung, deren technische Lebensdauer bereits vor Jahrzehnten endete, ließ über Jahre Wasser und Schadstoffe eindringen. Hinzu kommen immer wieder neu aufgebrachte Reparaturlagen und mit Wasser vollgesogene Dämmungen. Dies führt dazu, dass die Dachkonstruktion mittlerweile überlastet und die statische Sicherheit nicht nachweisbar ist.

Die Folgen einer weiteren Verschiebung der Sanierung wären nicht nur dramatisch für die Stand- und Verkehrssicherheit, sondern auch für die Dauerhaftigkeit. Großflächige Sperrungen von Bauteilen wären kurzfristig die Folge, die es nun zu vermeiden gilt. Das Ziel der Sanierung ist neben der baulichen Ertüchtigung selbstverständlich die Erhaltung des Denkmals und die weitere Nutzung des Vorfeldes für Veranstaltungen sowie die weitere Belebung des beliebten Standortes.

Auch die Zukunftsprojekte, wie die Geschichtsgalerie auf dem Dach und die geplante Installation einer Photovoltaikanlage im Rahmen der Sanierung der gesamten Technischen Infrastruktur wären beim Ausbleiben der Sanierung in Gefahr. Außerdem drohen dann intensive Kosten für Monitoring- und Notmaßnahmen sowie erhebliche Schadensersatzansprüche und Einnahmeausfälle für die Tempelhof Projekt, die auch in den kommenden Jahren, Verträge für die Nutzung der Vorfeldflächen schließen möchte.

Die Maßnahmen der Dachsanierung umfassen vor allem, wenn auch zeitlich begrenzt, sehr lärmintensive Arbeiten durch das Abstemmen von Betonflächen auf dem Dach. Zur Minimierung von Lärmbelästigungen sollen Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzfenster, Lärmschutzwände und Kopfhörer eingesetzt werden. Im Bereich A1 wird die Lärmbelastung für die angrenzenden Mieter während der Arbeiten noch vergleichsweise geringer ausfallen, basierend auf Erfahrungen von Sanierungsarbeiten in den Hangars im Jahr 2014.

Die Sanierung des Dachs am Flughafen Tempelhof ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine dringende Notwendigkeit zur Bewahrung des historischen Wertes der baulichen Ikone.

Die Bauarbeiten erfolgen in Etappen und beginnen am westlichen Ende des Vordaches A1 im Mai 2024. Es folgt ab Herbst 2025 dann der zweite Bereich A2. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant.

 

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